Alte Plieninger Wirtshäuser

Brueckle_Postkarte_um_1900_T_Schad_1

Band 3 der Plieninger Ortsgeschichten erschienen:

Wollten Sie schon immer einmal wissen, wie alt die Wirtshaustradition in Plieningen denn überhaupt ist, welche Vereine in der „Sonne“, der „Linde“, im „Pflug“, im „Adler“, im „Brückle“ oder in der „Garbe“ ihren Treffpunkt hatten, was denn ein „Versperlokal“ in Plieningen war, welcher Art von Kartenspiel man im „Schützen“ exzessiv nachging?

Dann, und noch aus vielen weiteren Gründen, lohnt sich der Griff nach dem neuen Band der „Plieninger Ortsgeschichten“ mit dem Titel „Alte Plieninger Wirtshäuser“.

Das reich bebilderte 80-seitige Büchlein widmet sich den alten Plieninger Wirtshäusern, also jenen, die schon vor dem 2. Weltkrieg bestanden haben. Die aktuelle Wirtshauslandschaft zu beschreiben war nicht das Ziel, dies sollte der örtlichen Gastronomie vorbehalten bleiben.

Ungefähr 30 alte Wirtschaften konnten vom Arbeitskreis „Ortsgeschichte im Bürgerverein Plieningen e. V.“ identifiziert werden. Der größte Teil davon existiert heute nicht mehr als Gasthäuser, wohl aber sind viele der Gebäude noch erhalten. 30 Wirtshäuser bei einer Bevölkerung von - Hohenheim hinzugerechnet - ungefähr 3.000 Einwohnern im Dorf vor dem 1. Weltkrieg, das ist schon eine beachtliche Dichte. Wollte man eine ähnliche Dichte an Gastwirtschaften in heutiger Zeit erreichen, dann müssten sich in Plieningen / Hohenheim rund 140 Wirtshäuser befinden!

Für die bemerkenswerte Dichte können plausible Gründe angegeben werden: Die damals mitten durch den Ort führende Albstraße führte einstmals über die alte Körschbrücke an der Paracelsusstraße. Ein jeder Plieninger kennt die Beschwerlichkeiten, welche die Überwindung des tiefen und steilen Körschtals zwischen Garbe und Filderhauptstraße verursacht. Es leuchtet deshalb ein, dass die Fuhrleute, die ihre Gespanne durch diese beschwerlichen Steigungen bringen mussten, vor und nach der Passage dringend Raststationen benötigten, die Zugtiere übrigens auch.

Außerdem besaß das Dorf Plieningen das Marktrecht. Klar, die Marktbesucher hatten irgendwann Hunger und vor allem Durst. Überdies mussten die geschlossenen Verträge ja irgendwo besiegelt werden – ein weiterer Grund für die Häufung an Gastwirtschaften.

Allerdings – es konnten nicht die Geschichten von allen alten Wirtshäusern rekonstruiert werden. Von gar nicht wenigen ist die Erinnerung, außer dem Standort, schon verloren gegangen. Das Ziel war, das noch vorhandene Wissen von den alten Häusern jetzt zu retten. Von manchen Wirtshäusern haben sich auch noch aussagekräftige historische Akten finden lassen. Von den 30 identifizierten sind im Büchlein – auch stellvertretend für alle anderen – 11 alte Wirtshäuser besprochen.

Nicht weniger als 14 Autoren haben zu dem Büchlein beigetragen. Und man sollte den Aufwand für die Autoren nicht unterschätzen: Selbst wenn da noch so Manches in der Erinnerung ist, es muss die Geschichte erst einmal stimmig erzählt werden, Daten und Fakten müssen oft sehr aufwändig recherchiert werden und das passende historische Bildmaterial ist auch nicht immer sofort zur Hand. Es ist ein Zeichen für die überaus gute Zusammenarbeit innerhalb der Abteilung Ortsgeschichte im Bürgerverein Plieningen e. V., dass so viele Plieninger zur Mitarbeit bereit waren.

Mit einigem Stolz auf das Vollbrachte präsentieren die Autoren deshalb ihr Werk der Öffentlichkeit und empfehlen es der Leserschaft zur historischen Information und zum schmunzelnden Lesevergnügen.

Ulrich Fellmeth

Leiter Abteilung Ortsgeschichte

5 € / erhältlich bei: Bürobedarf – Spielwaren Sinner, Filderhauptstr. 55 A; Tabak Seher, Filderhauptstr. 21; Media Digital Druck Copy Shop, Filderhauptstr. 155. Bestellungen für Postversand (zusätzlich 4 € Porto und Versand) an dr.fellmeth.ulrich@gmail.com